Volles Haus zur Kick-Off-Veranstaltung

Berlin, den 15.01.2024

v.l.n.r.: Jörg Lorenz, Vorstandsvorsitzender CO2zero Berlin-Brandenburg e.V., Prof. Dr. Dieter Flämig, stellvertretender Vorsitzender und Geschäftsführer von INFRANEU e.V., Manja Schreiner, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, Prof. Dr. Ingo Sasse, Sektionsleiter Geoenergie, Deutsches GeoForschungsZentrum und Henrik Vagt, Geschäftsführer Wirtschaft & Politik, IHK Berlin, Foto: Huss Medien

Mit einer Begrüßung des Geschäftsführers der IHK, Henrik Vagt und einer Keynote der Senatorin Manja Schreiner von der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt begann unsere Kick-Off-Veranstaltung im Großen Saal der IHK Berlin am 15.01.2024. Eine Säule der Energiewende ist die Wärmewende: Weg vom Verbrauch fossiler Brennstoffe hin zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung. Dieses Ziel verfolgt das neu gründete Netzwerk, dessen Start in der IHK Berlin gefeiert wurde. Zugleich ist das Landes-Tiefengeothermie-Projekt RENEWAC in Berlin-Buch gestartet: Damit ist der Campus Berlin-Buch als einer der 11 Berliner Zukunftsorte nun auch bei der Erschließung von Energie aus tiefer Geothermie ein Vorreiter für die Wärmewende in Berlin.

Moderierte Podiumsrunde, Fotos: Marc Vorwerk / Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt

Die Senatorin stellte sich nach der Keynote den Fragen der zahlreich anwesenden Vertreter der Berliner Zivilgesellschaft im Rahmen eines Podiumsgesprächs. Prof. Dr. Dieter Flämig von INFRANEU und Joerg Lorenz von CEO2zero moderierten nach dem Motto:  „Welche Sektoren liefern welche Einsparpotenziale?“ mit interessanten Einblicken u.a. vom Vertreter der Wohnungswirtschaft, Dr. Jörg Lippert. Dies unterstrich den „Townhall“-Charakter der Veranstaltung.

Townhall: Publikumseinbezug – Dr. Jörg Lippert, Besonderer Vertreter des Verbandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen BBU e.V. Fotos: Marc Vorwerk / Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt

Im Anschluss verfolgten ca. 200 anwesende Bürger, Fachexperten, Vertreter von Kammern, Verbänden, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik einen erklärenden Spannungsbogen zum Thema.

Wie erreichen wir CO2zero? Zangenbewegung zur Nullemissions-Planung aus Anlageneffizienz (grün) und Dekarbonisierung (orange), Quelle: CO2zero

Begonnen wurde mit einer Themeneinführung durch den Netzwerkmanager Jörg Lorenz, der die Inhalte, die Beteiligten und die Kompetenzverteilung des neuen Netzwerks vorstellte. Anschließend wurde das Tagesthemas „Sektor Gebäude-Wärmeenergie“ in die bundesdeutsche Gesamtbilanz aus allen Sektoren eingebettet und auf die Berliner Optionen innovativer Umsetzungen fokussiert.

Vortrag CO2zero, Quelle: CO2zero

Prof. Dr. Ingo Sass vom Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ präsentierte Details zu technologischen Grundlagen für die Erschließung des größten Postens der Nullemissionsenergie, der „tiefen Geothermie“ sowie ersten Projekt-Umsetzungen in Berliner Großprojekten wie z.B. „RENEWAC“.

Vortrag GFZ, Quelle: GFZ Potsdam

Daran knüpfte dann die Initiatorin dieses Projektes, Dr. Christina Quensel von der Campus Berlin Buch GmbH in ihrem Vortrag zum Projektstandort und zur energetischen Einbettung der Tiefengeothermie im Nichtwohnungs- und angrenzenden Wohnungsbaubestand der HOWOGE an.

Vortrag Campus Berlin-Buch GmbH, Quelle: CBB GmbH

Nicht nur die Tiefengeothermie stand im Mittelpunkt: Eine deutliche Erweiterung der Nullemissions-Einträge für die Quartierbilanz sind die Optionen aus Kalten Netzen, Speichertechnologien wie Brunnenbauwerke und Aquifere, Abwärme, Solarthermie etc. Unter dem Titel „Schrittweise wachsende Nullemissions-Quartiere“ erläuterten Taco Holthuizen und Michael Viernickel von der eZeit-Ingenieuren die systemische Integration dieser weiteren Nullemissions-Quellen in große Stadtquartiere.

Vortrag eZeit Ingenieure, Quelle: eZeit Ingenieure

Am Agri-PV-Projekt Lichtenberg wurde von Prof. Flämig die Kopplung der Sektoren Mobilität und Wärme skizziert: Hier wird die Energie – wie auch bei Gebäuden – vom „Dach“ aus  gleich in eine innovative „Senke“ geleitet: eine Batterie-Schnellade-Station. Verblüffend ist die kurze Zeit des eigentlichen Wechselprozessses von nur 20 Sekunden. Die PV-Einträge können natürlich auch an umgebende Gebäude in die dort installierten Wärmepumpen eingeliefert werden und dokumentieren somit den Kopplungs-Charakter über beide Sektoren. Der Unterschied: Unter den PV-Modulen auf den Hausdächern wohnen Menschen. Unter den Agri-PV-Elementen fahren Traktoren………

Die Aspekte der Digitalisierung und Anlageneffizienz wurden dann von 5 Pitch-Vortragenden präzisiert:

Pitch 1 Software zur Visualisierung von Energieströmen für Stadtwerke und Versorger, Dr. Stefan Kirschbaum, GFaI e.V.

Vortrag TOP-Energy, Quelle: GFaI e.V.

Pitch 2 Software zur Gestaltung der Klimapfade und Gebäude-Portfolios zur eigenen Gestaltung oder Einbettung in umfassende Beraterpakete für die Wohnungswirtschaft, Alexander Haferland, urban energy GmbH

Vortrag Quartiersoftware, Quelle: urban energy GmbH

Pitch 3 Solarthermie-Grundlagen für die Planung und Umsetzung kostengünstiger Nullemissions-Energie, Marcel Wagner, Aktotec GmbH

Vortrag Solarthermie, Quelle: Akotec GmbH

Pitch 4 Innovative Lösungen zur telemetrischen Sammlung von Gebäudedaten unter Nutzung der CLS-Kanäle, Rainer Wiggers, Beenic Building Automation GmbH

Vortrag Datenkommunikation, Quelle: Beenic Building Automation GmbH

Pitch 5 Single Pair Ethernet &Edge-Computing als Werkzeuge zur autarken Datenkommunikation, Björn Engelbert, Perinet GmbH

Vortrag Single Pair Ethernet, Quelle: Perinet GmbH

Weitere rege Diskussionen ergaben sich nach der Veranstaltung beim Netzwerken.

Hinterlassen Sie einen Kommentar