Deutsch-polnisches Fachforum “Mitteltiefe Geothermie Pomerania” am 04.11.2025 in Stettin

Überraschende und ermutigende Erkenntnisse zu Geothermie-Projekten bis zur Vollversorgung ganzer Städte wie Stargard – mit vielen vertiefenden Vorträgen hat das IBN-Netzwerk aus Greifswald eine erste deutsch-polnische Fachkonferenz in Stettin durchgeführt. Die zahlreichen Teilnehmer repräsentierten führende Lehrstühle und Institute beidseits der Grenze, zudem nahmen viele Experten der Praxis aus Planung, Bohrung-Erschließung und Übertage-Anwendung, Vertreter von Stadtwerken als Anwender und Finanzfachleute etwa der KfW teil.

Programm

Eröffnet wurde die Konferenz durch Staatssekretärin Ines Jesse vom Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Sie brachte die gute Nachricht mit, dass auch das Land Mecklenburg-Vorpommern 50 Mio € aus dem KTF-Fond explizit für Geothermie-Projekte im Jahr 2026 bereitstellen wird. Damit zieht ihr Bundesland gleich mit NRW, Hessen, Berlin und Brandenburg, die ebenfalls mit Landesmitteln die Bundesförderungen aus den BEW-Programmen ergänzen werden.

Artikelinhalte
Geothermie in der Region Pomerania: das norddeutsch-nordpolnische Becken als Quelle stabiler Nullemissionsenergien , Quelle: IBN Netzwerk Greifswald

So eingestimmt, hörten die zahlreichen Teilnehmer aus Polen und Deutschland vielfältige Vorträge von führenden Experten beider Länder, die teils sehr detailreich und informativ für einen soliden Wissenstransfer sorgten. Präsentiert wurden aktuelle Zusammenfassungen von Grundlagen der Technologie der mittleren bis tiefen Geothermie, den Stand der Umsetzung von Projekten bis 2600 m Tiefe in den beiden Ländern und zu erkennbaren Zukunftsperspektiven. Die Vorträge wurden jeweils simultan übersetzt. Bergoberrat Alexander Kattner, Dezernent Bohrlochbergbau und Markscheidewesen vom Bergamt Stralsund führte souverän zweisprachig als Moderator durch die Konferenz. Dank seiner Studienzeit in Polen und seines beruflichen Werdegangs konnte Kattner fachlich-technologische Details genauso wie genehmigungsrechtliche Fakten souverän aufnehmen und kommentieren.

Das Netzwerk “Informations- und Beratungsnetzwerk” (IBN) aus Greifswald hatte die Konferenz erstmals aufgestellt und eine hohe Resonanz erzielt; quantitativ wie qualitativ. Das Marschallamt in Stettin war der perfekte Ort für diese Zusammenkunft. Viele Teilnehmer kamen auch aus entfernteren Provinzen Polens und Deutschlands. Das Format hat Zukunft. Unser Verein wird ein internationales ZIM-Projekt zur Förderung des Wissenstransfers aufstellen, sobald der neue Call für Polen eröffnet ist. Der Bedarf zum Wissenstransfer auf allen Ebenen ist enorm.